Bericht: Lutherische Messe F-Dur von J.S. Bach am 7. Mai

Kantorei St. Martin zu Gast in St. Johannis. Bild: M. Schilling-Medsker

Eine musikalische Rarität passend zum Lutherjahr gab es am 7. Mai in der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis: die selten aufgeführte »Lutherische Messe F-Dur« von Johann Sebastian Bach. In der Reihe »Bach um Fünf« musizierten unter der musikalischen Leitung von Kirchenkreiskantorin Annette Samse die Kantorei St. Martin, Solisten und das Kammerorchester St. Johannis mit Konzertmeisterin Frédérique Gulikers. Die Solo-Arien wurden gesungen von: »Domine Deus« – Torsten Gödde (Bariton), »Qui Tollis« – Anne Bretschneider (Sopran) und »Quoniam« – Johanna Kroedel (Alt). Begleitet wurde der musikalische Gottesdienst vom Bläserkreis Hannover unter Leitung von Björn Ackermann.

Die ZuhörerInnen in der gut gefüllten Kirche St. Johannis erhielten ein stimmiges Gesamtpaket aus viel Musik und geistlichen Anregungen. Zunächst eröffnete der Bläserkreis Hannover den Gottesdienst mit der Choralfantasie »Eine feste Burg ist unser Gott« (B. Geiersbach). Die »Lutherische Messe F-Dur« von Bach (BWV 233) wurde dann nicht am Stück aufgeführt, sondern in den Gottesdienstablauf eingefügt; auch in der Predigt wurde auf sie Bezug genommen. Trotz dieser »zerrissenen« Aufführung harmonierten Chor, Solisten und Orchester sehr gut zusammen, und es gelang ihnen, dieses musikalisch anspruchsvolle Werk überzeugend und anrührend darzubieten und zu einem stimmigen Ganzen zusammenzuführen. Die Gottesdienstgäste mussten auch selbst musikalisch fleißig sein: Vier Gemeindelieder erklangen, facettenreich begleitet vom Bläserkreis Hannover.

Kenntnisreich und lebhaft und mit vielen persönlichen Anekdoten gelang es Pastor Reinhard Mawick, die ZuhörerInnen von dem besonderen Reiz gerade dieser Lutherischen Messe F-Dur zu überzeugen. Bach habe darin – wie auch in anderen seiner Kompositionen – die Musik mehrerer Kantaten in »neutraler« Form wiederverwendet, weil auch er als Komponist sie so schön und hörenswert fand, dass er ihre Aufführung nicht nur einmal im Jahr, sondern zu allen Zeiten ermöglichen und sich daran erfreuen wollte. Pastor Mawick und alle ZuhörerInnen freuten sich über die Wiederholung der Sätze »Kyrie« und »Gloria« der Messe.
Den Text der Predigt können Sie hier nachlesen:
http://hofundstadtkirche.de/gottesdienst/predigten/
http://hofundstadtkirche.de/wp-content/uploads/2017/05/Einführung-Reflexion-Predigt-BACH-UM-FÜNF_07052017neu.pdf

»Lutherische Messen« bzw. auch Missa brevis werden Johann Sebastian Bachs vier Kyrie-Gloria-Messen in F-Dur, A-Dur, g-Moll und G-Dur (BWV 233 bis 236) genannt. Sie vertonen das Kyrie und Gloria der Lateinischen Messe.

Die Messe F-Dur BWV 233 besteht aus 6 Sätzen:
1.Kyrie eleison – Christe, Christe eleison – Kyrie eleison, Chor
2.Gloria in excelsis, Chor
3.Domine Deus, Bassarie
4.Qui tollis, Sopranarie
5.Quoniam tu solus, Altarie
6.Cum sancto Spiritu, Chor

Mehr zum Thema Lutherische Messen von Bach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lutherische_Messen_(Bach)

Über die Gottesdienstreihe »Bach um Fünf«:
http://hofundstadtkirche.de/gottesdienst/gd-termine/chor-um-funf/

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